Nach den Vorrundenwettkämpfen in der Landesklasse, der zweithöchsten Liga Niedersachsens, belegen die Einbecker Turner einen starken vierten Tabellenplatz. Somit war nicht nur der Klassenerhalt, sondern auch die Qualifikation für das kleine Finale (Kampf um Platz drei) gegen den TV Kleefeld geschafft.

Anders als in den Vorrundenwettkämpfen zählt im Finale nicht, welche Mannschaft am Ende des Wettkampfes mehr Punkte erturnt hat. Es wird, angelehnt an die Turn-Bundesliga im sogenannten Score-System geturnt. An jedem Gerät gibt es drei Duelle. Dabei dürfen die beiden Mannschaften abwechseln einen eignenen Turner setzen, auf den die andere Mannschaft dann mit einem ihrer Turner reagieren muss. Die Wertungen der Kampfrichter werden dabei so lange unter Verschluss gehalten, bis beide Duellanten ihre Übung präsentiert haben. Je nach dem, wie groß dann die Differenz zwischen den beiden Ergebnissen ist, werden Scorepunkte für den bessere Turner verteilt. So gewinnt am Ende nicht unbedingt die Mannschaft, die sich mehr Gesamtpunkte erturnt hat und auch nicht unbedingt die, die mehr Duelle gewonnen hat, sondern die Endanzahl dieser oben erklärten Scorepunkte zählt.

Durch dieses System ist der individuelle Druck viel höher, weil immer nur ein Turner in der ganzen Halle am Gerät ist und damit alle Augen auf ihn gerichtet sind. Zusätzlich gibt es keine Streichwertung, weshalb jeder Fehler zum Verhängnis werden kann. Durch das Score-System ist auch mehr Spannung für die Zuschauenden gegeben. Hinzu kommt die Möglichkeit, mit Taktik und klugen Entscheidungen Wettkämpfe auch als vermeintlich schwächere Mannschaft gewinnen zu können.

Der Wettkampf wurde am Sprung eröffnet, das erste Duell ging 1:0 an die Gegner. Imran Khatiev konnte in seinem anschließenden Duell immerhin ein Unentschieden rausholen. Dann präsentierte Merlin Grund einen schwierigeren Tsukahara, ein Rad mit direkt anschließendem Rückwärtssalto. Sein Gegner zeigte jedoch den gleichen Sprung, allerdings besser ausgeführt und so stand es am Ende 3:0 für die Kleefelder.

Auch am Barren ließen die Einbecker Punkte liegen. Leon Ahrens und Tim Reger patzten jeweils nach eigentlich sauberem Start und verloren ihre Duelle. Jonte Will sicherte den Einbeckern dann mit einer klasse Übung die ersten Punkte für die Einbecker, es stand 8:2.

Trotz eines Flugteils über die Stange von Tim Reger und einem Doppelsalto-Abgang von Jonte Will konnten mussten auch in diesen Duellen am Reck Punkte abgegeben werden. Merlin Grund sammelte immerhin einen Punkt mit einer einfacheren, sauberen Übung. So ging man mit einem Rückstand von 13:3 in die Halbzeit.

Am Boden kippte das Momentum dann endlich in Richtung der Einbecker. Hier konnten Jonte Will zwei und Merlin Grund drei Scorepunkte für ihr Team sammeln und verkürzten auf 15:8.

Am Zittergerät Pauschenpferd hiet Jonte Will nach einer starken Übung der Gegner nicht stand und stürzte, es folgten vier Punkte für Kleefeld. Und auch Leon Ahrens konnte die schwache Übung des Gegners in seinem Duell durch eigene Fehler nicht übertrumpfen, ein weiterer Punkt musste abgegeben werden. Einzig Merlin Grund sammelte am Pferd einen Punkt für die Einbecker. Der Zwischenstand vor dem letzten Gerät betrug somit 20:9 für Kleefeld.

An den Ringen holten die Einbecker nochmal alles raus. Leon Ahrens zeigte eine saubere Übung, musste jedoch trotzdem Punkte an die Gegner abgeben. Merlin Grund zeigte ein Stemmschwung vorwärts zum Winkelstütz, welcher letzten Endes einen Punkt für die Einbecker brachte. Jonte Will turnte mit 2 Handständen und einem Doppelsalto mit zusätzlicher Schraube Höchstschwierigkeit und wurde nochmals mit 3 Scorepunkten belohnt.

Der Sieg der Kleefelder war aber selbst damit nicht mehr zu stoppen und so mussten sich die Einbecker am Ende mit 23:13 geschlagen geben. Trotzdem ist die Mannschaft zufrieden und freut sich über einen starken vierten Platz. Wie immer dankt das Team allen Trainern, Fans, dem Einbecker SV und den Kampfrichterinnen, die uns dieses Jahr unterstützt haben.

Foto (von links): (hinten) Frederik Odenthal, Tim Reger, Leon Ahrens, Merlin Grund, (vorne) Bruno Führle, Jonte Will, Imran Kathiev, Velina Berneva.